praha
Unser erster Urlaub - mit dem Zug nach Prag
Am Anfang stand ich dem Trip skeptisch gegenüber, war doch Prag für mich eine Stadt, die bis dahin nicht mit positiven Erinnerungen gefüllt war, wenn überhaupt Erinnerungen.
Was soll ich jetzt sagen?
Zur Einstimmung aufs Schreiben muss erstmal ein dunkles Kozel her … das tschechische Bier, das ich auch am Abend getrunken habe, nachdem die Fotos aus “home of melancholy” aufgenommen waren - für die Entspannung.
Es entwickelte sich ein durch und durch gelungenes Wochenende:
mit dem Besuch einer Ausstellung moderner Kunst, die mich seit langem einmal wieder angesprochen hat, bestem Wetter und gutem Essen in einer, wenn auch touristischen, doch gleichermaßen charmanten Stadt!
In Prag angekommen, habe ich mich zunächst irgendwie… frei gefühlt. Irgendwie wie schon urlaubsentspannt … nicht, dass ich erklären könnte, wieso … einfach so … Ich musste meine Urlaubslaune also mit einem Foto von M festhalten - und auch der obligatorische Zug mit Vintage-Charme durfte nicht fehlen (sorry, aber mit einer Leica um den Hals gehts nicht anders).
Im Hotel angekommen, verstärkte sich das Gefühl, dank eines herrlichen Blicks (nur nicht nach unten, da waren Touristen) aus einem herrlichen Hotelzimmer!
Wir unternahmen sofort einen kleinen Spaziergang, um uns die Zugfahrt zu vertreten und ignorierten die graue Stimmung - ein Mittagessen mit feinem tschechischem Bier half ungemein.
Zum Nachmittag wechselte der Himmel von grauen Strukturen zu einem dunklen, blau gefleckten, herrlich dramatischen Teppich mit einigen Löchern, die die Sonne wie einen Spot im Theater wirken ließen (vgl. v.a. Bild Nr. 3, unten).
Ein Spiegelselfie im Anschluss an ein kurzes Schläfchen vor dem Dinner durfte nicht fehlen.
Tag 2.
Das Wetter hatte sich merklich verbessert!
Nach einem etwas zu chicen, wenn auch nahezu unerträglich gesunden Frühstück setzten mein Bettmitnutzer und ich (oder bin eher ich sein Bettmitbenutzer? Wer weiß das schon?) uns in Bewegung, um eine Ausstellung moderner Kunst zu besuchen, die mich endlich mal wieder ansprechen würde!
Das DOX war gespickt mit humorvollen und zum Denken anregenden Sprüchen, die die aktuelle Ausstellung begleiten. Ein paar Beispiele habe ich oben angeführt.
So wurden auch die Wege zwischen den Ausstellungsräumen nicht nur nicht langweilig, sondern zum Teil des Erlebnisses!
… zu Ms Leidwesen konnte ich natürlich nicht widerstehen … (ihn zu fotografieren)
… kurze Pause im sehr angenehmen und gemütlichen Café …
Auch auf dem Weg zurück ins Zentrum … konnte ich nicht widerstehen … gut, habs auch nicht wirklich versucht.
Der Nachmittag bot Abwechslung: herrliche Ausblicke, verbale Attacken auf einen wichtigen Teil von mir, menschenfeindliche Kirchen (egal ob Bettler oder betende Muslime verboten sind …) und eine zumindest schön gelegene Leica-Galerie - später war plötzlich schon ein Nachmittag vergangen!
Die oberen beiden Fotos sind symbolisch zu verstehen.
Zwischen ihnen liegen fünf herrliche Gänge eines Dinners, begleitet von überwältigendem Service. Ich wurde noch nie und werde wohl auch nie wieder so oft Gentleman genannt wie in diesen Stunden!
Bild eins zeigt Tabletten, die - vom Ober mit heißem Wasser übergossen - zu nach Lavendel duftenden Würsten wurden, die zur Erfrischung der Hände dienten.
Der Heimweg durchs nächtliche Prag (mit ein paar Dosen Kozel im Gepäck, für auf dem Zimmer) war romantisch, wenn auch unterbrochen durch Metalldetektoren und polizeiliche Kontrolle - dort, wo der Präsident lebt.
Das Bild oben ist eher symbolisch. Lies doch “home of melancholy”, um die Bilder zu sehen und zu verstehen, die mein Badewannenblockierer (oder war wiederum ich sein Badewannenblockierer … ach wer weiß schon, wer hier wen badewannenblockiert hat) und ich an dem Abend nach dem Essen gemacht haben.
TAG 3.
… offen gesagt … ich habe mir wirklich wenig Mühe gegeben zu widerstehen… (das mit dem M fotografieren)
Nach dem Frühstück wurde es wieder Zeit für etwas Kultur - diesmal die Geschichte Tschechiens. Asche auf mein Haupt, aber das Gebäude fand ich spannender als die Ausstellung!
Am Nachmittag noch ein paar Eindrücke der Stadt aufnehmen und die untergehende Sonne genießen.
Ein Foto, um zu kritisieren, was der Tourismus mit Städten macht, muss natürlich auch sein (Buchempfehlung: “Grand Hotel Europa” von Ilja Leonard Pfeijffer, wirklich! Wahnsinnsbuch!)
… noch ein paar Eindrücke vom Prager Hauptbahnhof festgehalten, einen kurzen Nervenzusammenbruch erlitten, weil die analoge und emotional behaftete Reisebegleitung plötzlich aufsprang … und dann waren wir schon wieder im Zug und viel eher als gehofft zurück in Wien.