Été 22

“Strand mit Monty in Holland - Gefühl von ertrinken in Liebe und Freiheit;

romantische Sommerliebe”

So lautet meine Gedankenstütze, die ich im letzten Jahr, im August 2022, hier vermerkt habe, als ich geplant habe, diesen Blog vom Film “Été 85” inspirieren zu lassen, ohne das tragisch traurige Ende natürlich - nur den Teil des Verrückt-nacheinander-Seins und des Die-Liebe-gemeinsam-Entdeckens.

Eins hat unsere Beziehung allerdings mit der der Protagonisten im Film gemeinsam - ein Ende.

Ich schwelge hier ein wenig in Erinnerungen und will so versuchen, unsere noch frische Trennung zu verarbeiten.

Genieß also nun entweder Bilder von meinem letzten Sommer of Love mit Monty und (oder) begleite mich ein wenig auf meiner Reise in glückliche Erinnerungen.

Wie sich herausgestellt hat, begann unser Sommerurlaub 2022 mit unserem Ausflug nach Salzburg, den ich zugegebenermaßen nicht in den Sommer ‘22 gesteckt hätte - gut, dass ich zwanghaft alles in meinem Leben fotografisch dokumentiere!

Der Kurztrip war mein Geschenk zu seinem Geburtstag, wir hatten ein Hotel mit Badewanne, die wir nicht nutzten, und einem total herzigen Hotelier, der voller Herz für Monty ein Geburtstagsständchen gegeben hat, ohne sich im geringsten für Tanz und Gesang zu schämen (auch wenn die Darbietung dahingehend durchaus Potential gehabt hätte) - es war ein einmaliges Erlebnis!

Ich erinnere mich, wir sind am Abend noch durch die Altstadt spaziert und er fuhr im blauen Leinenanzug mit seiner roten Vesper an uns vorbei und rief uns zu: “Schönen Abend, liebe Gäste!”

In Salzburg verbanden wir eine Wanderung mit dem Besuch in einem Museum für moderne Kunst. Besonders Letzteres war nahezu eine Tradition - wir besuchten an fast jedem Urlaubsziel ein Museum, das moderne Kunst zeigte.

Ein paar Wochen später flogen wir nach Amsterdam - in unseren Sommerurlaub.

Wir hatten beide Angst vor dem Flug, da es für mich das erste Mal seit sehr Langem war, dass ich flog, und auch für Monty war es eine lange Zeit seit dem letzten Flug, was einer seiner Gründe für eine gewisse Angst war.

Es war ein schönes Gefühl, gemeinsam eine Situation zu meistern, die wir beide ein Stück weit fürchteten!

Am Ende stellte sich heraus, dass es sogar eine schöne Erfahrung war, wieder einmal zu fliegen - gemeinsam.

In Amsterdam angekommen, war das Wetter sonnig und fast etwas zu heiß.
Wir kamen in der Wohnung einer Freundin von Monty unter, die zu der Zeit gerade nicht in Amsterdam war.
So war es uns möglich, nahezu im Zentrum Amsterdams mehr als nur zu Gast zu sein!
Ich hatte ja sogar das besondere Vergnügen, einen echten Local als Guide zu haben, der mir sein Leben zeigte!
Ich liebte die Wohnung! Sie war so geschmackvoll eingerichtet und dekoriert.
Monty hat in der Tat einen sehr guten Geschmack, was seine Freunde angeht … wie ich da hineinpasste, weiß ich bis heute nicht.

Das Schlafzimmer war besonders schön (hier und oft im Folgenden Synonym für fotogen) - vor allem, weil es am Vormittag mit wunderschönem Licht durchleuchtet wurde und so besonders einladend war.

Wir gönnten uns eine kurze Pause in der Wohnung, ich schrieb ein paar Zeilen in mein Tagebuch (welche zu lesen sicher interessant werden wird, wenn es soweit ist), trank einen Kaffee, Monty zockte ein paar Minuten, dann verließen wir gemeinsam das Haus.
Ich hatte Gelegenheit, alleine ein wenig spazieren zu gehen und er traf bereits eine Freundin.
Wir hatten uns die Tage so organisiert, dass er Zeit hatte, alte Freunde zu besuchen, und mir so Zeit zum Fotografieren und für mich blieb.
Ich erinnere mich noch an die Umarmung, die man im Foto mit dem typisch holländisch engen Stiegenhaus erahnen kann.
Dies waren die Momente, in denen ich mich wirklich geliebt fühlte - die Momente, die aus einer Woche Urlaub in einem sehr kleinen Land meinen Sommer der Liebe werden ließen.

Abends waren wir dann meist wieder zusammen, entweder mit seinen Freunden oder zu zweit. Viele Wege gingen wir zu Fuß anstatt öffentlich zu fahren - so hatten wir Spaziergänge und sahen mehr von der Stadt.

Einen Tag fuhren wir auch nach Rotterdam.
Hier tauschten wir uns über die sehr eklektische (ein Wort, das Monty oft verwendete und mich sehr an ihn erinnert) Architektur der Stadt aus.
Architektur und Kunst waren Themen, bei denen wir uns immer gut austauschen konnten!

Wir aßen bei einem grauslichen Griechen zu Mittag und gönnten uns später im Hafen ein umso besseres Eis - und wenn ich mich recht erinnre, spazierten wir dann sogar etwas Händchen haltend durch den Rotterdamer Hafen.

Egal ob es wirklich so war - die Erinnerung ist toll!

Dass sich Monty freute, wenn er sich rächen konnte für die Fotos, die ich ständig von ihm machte …

… dabei mochte er es doch so, wie man im Bild oben sehen kann ;)

Die Momente, wenn er meine Kameras in die Hände nahm, durchschaute und Fotos machte, brachten mich immer zum Lächeln! Er war so süß, wenn er sich Kompositionen aussuchte und fotografierte.

Wer hätte außerdem gedacht, dass dieses Zitat, welches wir an einer Ziegelwand in Rotterdam fanden, so zutreffend werden würde.
Nicht, dass es nicht grundsätzlich immer stimmt … doch ist es gerade jetzt besonders einschneidend.

Wir beide müssen jetzt wieder wir werden … das bedarf Veränderung.

Der für mich schönste Tag unseres Sommers war der Tag, an dem wir zum Strand gefahren sind, nach Haarlem.

Es war irgendwie so, wie ich mir einen Urlaub mit meinem Freund vorstellte.
… gemeinsam an einem schönen Strand, die Schuhe am Rucksack, die Kamera in der einen und Monty an der anderen Hand.

Außerdem verbrachte er ja einige Jahre in Holland und hatte so zu manchen Plätzen Erinnerungen und Geschichten, die er mit mir teilte.

So war der Urlaub noch besonderer - mit Menschen an Orte zu fahren, die für ihr Leben eine Bedeutung haben, ist immer noch eine Stufe spannender für mich.

Und auch auf diesem gemeinsamen Ausflug organisierten wir uns Zeit alleine.

Diese Akzeptanz der Individualität des Anderen war bezeichnend für unsere Beziehung.
Ich tat mich oft noch schwer mit den Freiräumen, doch wusste ich sie stets auch zu nutzen und zu schätzen.
Ich lern(t)e immer mehr, wie wichtig es ist, einander Freiraum für die individuellen Interessen zu geben.

Dazu gehört Vertrauen und Liebe, beides hatten wir!

In diesem Fall spazierte ich für eine knappe Stunde durch eine Dünenlandschaft, während Monty in der Sonne saß und in seinem Buch las.

Ach ja, hatte ich erwähnt, wie schön das Schlafzimmer in unserem Domizil war?

Ein Grund für die Wahl unseres Urlaubsortes war eine Hochzeit, auf der wir zu Gast waren.
Ich mag Hochzeiten - diese ganz besonders.
Das Ambiente war, wie ich mir eine herzliche, warme und authentische Hochzeit vorstelle … in einem alten Gewächshaus in Holland, mit passendem Menü und passend gekleideten Gästen - es war einfach herrlich!

Außerdem fühlte ich mich nicht ausgeschlossen als einziger, der kein Niederländisch sprach!
Falls Monty es nicht ohnehin tat, erinnerten ihn das Brautpaar oder Freunde daran, für mich zu übersetzen!
Für mich ist es ein unglaubliches Gefühl, so einbezogen zu werden!

Außerdem genoss ich es, mit Monty als “Boyfriend and Boyfriend” aufzutreten. (Mit diesen Worten begann unsere Beziehung, als wir in einem Gespräch per iMessage beschlossen, dass wir das jetzt sind.)

Und dann sollte es das schon gewesen sein!?

Es ist eine spannende Beobachtung … oder nicht? … dieser Moment, wenn du dich an einen Urlaub zurückerinnerst und denkst, wie intensiv und erholsam und schön er war … und dann versuchst du zusammenzutragen, was du erlebt hast …

… eine von vielen Belegen dafür, dass zwischen Monty und mir so vieles auf einer Ebene geschah, die sich nicht beschreiben lässt.
… einer Ebene, die man nur fühlen kann.
… kleine Momente der Zweisamkeit, die sich so anfühlen, als wären sie ein ganzer Urlaub.
… Berührungen, kleine Worte, Gesten, die einen Urlaub zum Erlebnis werden lassen.

… Gefühle, die zu fühlen in der Erinnerung den Zeitraum eines ganzen Tages füllen können.

Ich erinnere mich an diese eine Woche Holland als meinen “Summer of Love” - eine Woche fühlte sich an wie ein ganzer Sommer!
Eine Woche gab mir genug Erinnerungen, um in meinem Kopf das Gefühl zu haben, dass Monty und ich einen ganzen langen Sommer zusammen verbracht und gemeinsam erlebt haben.

Für diese Momente und viele, viele mehr bin ich zutiefst dankbar.


Ich habe noch ein Foto gefunden, aus dem Urlaub - ich glaube es fasst den Beitrag treffend zusammen.

Zurück
Zurück

wie alles endete.

Weiter
Weiter

infiltration